Der Versuch, die schnellere Art der Fortbewegung mit Körperkraft vom Eis auf normalen Boden zu bringen, begann erst vor zweihundert Jahren, nachdem sich die Schlittschuhe schon längst zum Wintervergnügen und als Sport wie Eisschnelllauf und Eiskunstlauf weiterentwickelt hatten und sich größter Beliebtheit erfreuten.
Ein unbekannter Holländischer Erfinder montierte Anfang des 18. Jahrhunderts Holzspulen an einen Holzblock. Seine Erfindung nannte er „Skeelers“. Noch heute werden Speed-Inline-Skates in Holland „Skeelers“ genannt.
Die Vorstellung der ersten Rollerskates mit Metallrollen des Erfinders J. Merlin auf einem Londoner Ball im Jahre 1760 endete unsanft im Zusammenstoß mit einem Wandspiegel.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden in Frankreich, England und Österreich verschiedenste Modelle mit Rollen aus Metall, Fersenbremsen und Rücklaufsperre konstruiert.
Das erste Patent für Inline-Skates mit 3 kleinen Rollen ließ sich 1819 Mr. Petitbled in Frankreich eintragen.
Mit den „Volitos“, die eine Rollenanordnung mit 5 Rollen unterschiedlicher Größe hatten, konstruierte J. Tyer 1823 in England die Vorläufer des heutigen „Rockering“, das beispielsweise beim Inlinehockey für mehr Wendigkeit genutzt wird.
Mit der Idee des Franzosen L. Legrand 1849, die Rollen paarweise an zwei Achsen zu montieren wurde die Ära der Rollschuhe oder Rollerskates eingeläutet. Als J. Plimpton in New York dieser Variante mit den ersten gummigelagerten Achsen noch die Wendigkeit hinzufügte, standen die Rollschuhe den Schlittschuhen in nichts mehr nach und die Inliner Skates verloren völlig an Bedeutung.
Die Chicago Skate Company versuchte 1960 das Inline-Prinzip mit einem fest montierten Schuh wieder aufleben zu lassen, was vermutlich an der immer noch mangelnden Stabilität des Schuhs scheiterte.
Erst 1979, weil der Eishockeyspieler S. Olsen auch im Sommer nicht auf seinen Sport verzichten wollte, begann das Come Back des Inline-Prinzips.
Olsen montierte mit seinem Bruder an fast 20 Jahre alte Skates der Chicago Skate Company feste Kunststoffschuhe, die dem Skate endlich die seitliche Stabilität gaben, schmale Polyurethanrollen, die sie schnell und wendig machten und einen Fersenstopper.
Die Firma Rollerblade, die Olsen1983 mit diesem Modell gründete, brachte dem Inline-Prinzip das endgültige Come Back. Die bessere Kraftübertragung, der geringere Rollwiderstand und das leichtere Gewicht setzten sich in fast allen Disziplinen des Rollsports gegen die Rollschuhe durch.
Die Inliner Skates verbreiteten sich in Deutschland Anfang der 1990er als neuer Massensport für jung und alt rasend schnell. Mit Fitness-Skating und Aggressive-Skating wurden neue Trends gesetzt.
Allein im Jahr 1995 rollten in Deutschland 3,5 Millionen Inline-Skates über die Verkaufstheken und die ersten Instruktoren wurden durch die US-Amerikanische IISA (International InlineSkating Association) ausgebildet und der Grundstein für die heute zahlreichen Inlineschulen in ganz Deutschland gelegt.
12. Rollschuhe
Kennzeichen der Rollschuhe sind 4 Rollen mit Kugellagern, die an zwei Achsen paarweise hintereinander montiert sind.
Mit der Idee dieser Rollenanordnung revolutionierte der Franzose L. Legrand 1849 den Markt für Rollschuhe, die bis dato nur nach dem Inline-Prinzip zum Befestigen auf eigene Schuhe konstruiert wurden.
Die paarweise Anordnung der Rollen verbesserte die Stabilität und den Fahrkomfort enorm. Mit den gummigelagerten Achsen, die der New Yorker J.L. Plimpton 1863 für diese Rollschuhe erfand, wurden sie noch dazu drehbarer und wendiger.
Der Siegeszug der Rollschuhe durch die ganze Welt begann und verdrängte die Inliner für fast ein Jahrhundert völlig vom Markt.
Inliner sind also nicht wie viele annehmen eine sportliche Weiterentwicklung der Rollschuhe, sondern waren ganz im Gegenteil die Vorläufer für die Rollerskates.
Rollschuhe können mit Riemen aus Kunststoff oder Leder an jeden flachen Schuh montiert werden. Rollschuhe haben an der Spitze einen Gummistopper, der aber eher zum abstoßen als zum Bremsen gedacht ist. Der Stopper kann auch dazu genutzt werden, um Stufen zu gehen oder kurze Strecken, auf denen nicht gerollt werden kann, zu laufen.
Die wadenhohen Stiefel aus Leder sind wie Schlittschuhstiefel in Weiß für Frauen und in Schwarz für Männer und im Sportbereich wie zum Beispiel beim Rollkunstlauf oft auch maßgefertigt.
Die als Rollerskates bekannten Rollschuhe mit fest montierten Sneakern, knöchelhohen Schuhen oder Turnschuhen aus festem Stoff erfreuen in kräftigem Farbdesign. In den1970er waren sie sehr populär und wurden bei den damals angesagten Rollerdiscos oder auch von Bedienungen in Schnellrestaurants gefahren.
Heute leben die Rollschuhe wieder auf, weil man durch die paarweise angeordneten Rollen im Gegensatz zu den sportlichen Inliner Skates ein stabileres Gleichgewicht hat, mit dem man komfortabler, aber trotzdem sportlich unterwegs ist.
Rollschuhe für Kinder sollten in der Größe verstellbar sein, damit sie mitwachsen können und eine Rücklaufsperre ist zum Erlernen des Rollschuhlaufens sehr hilfreich.
Kinder wie Erwachsene sollten zur Sicherheit immer Helm und Schützer tragen.